22.07.2024
vom P-Seminar „Makerspace“ entwickelt und gebaut
Einige Schüler des P-Seminars „Makerspace“ haben eine CNC-Fräse komplett selbst entwickelt und gebaut. Die Traunreuter Firma Heidenhain stand dabei als externer Partner zur Seite und unterstützte das Projekt vor allem finanziell.
Unser Gebäude wird derzeit generalsaniert. Nach der Sanierung gibt es auch einen Raum für einen Makerspace. Ein Makerspace ist eine Art Werkstatt, in der Menschen zusammenkommen, um an kreativen Projekten zu arbeiten. Diese Räume sind oft mit Werkzeugen und Geräten ausgestattet, wie 3D-Drucker und CNC-Fräsen. Darin soll es Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen möglich sein, eigene Produkte zu entwerfen und zu realisieren.
Im Rahmen dieses P-Seminars wurden die Teilnehmer dazu angeregt, sich mit der Ausstattung eines Makerspace zu befassen. Nach einer anfänglichen Ideenfindungsphase einigte sich die Schülergruppe rasch auf den ehrgeizigen Wunsch, eine CNC-Fräse komplett selbst zu entwerfen und zu bauen. Eine CNC-Fräse, die computergesteuert präzise Werkstücke aus verschiedenen Materialien fräsen kann, stellt ein ambitioniertes und technisch sehr anspruchsvolles Projekt dar. Wichtig war der Gruppe, keinen Bausatz eines Elektronik-Herstellers zu kaufen und zusammenzubauen, sondern selbst durch Kreativität und mithilfe einzelner kleinerer Komponenten etwas Großes zu schaffen. Die weiteren Gruppen des Seminars erstellten Anleitungen zu bereits vorhandenen 3D-Druckern bzw. VR-Brillen.
Für die CNC-Gruppe galt es zunächst Sponsoren zu finden, um die Idee überhaupt realisieren zu können. Heidenhain sagte kurzerhand die komplette finanzielle Unterstützung zu. Unter der Leitung von Josef Mörwald planten und realisierten die Schüler daraufhin den Bau der Maschine. Sie setzten sich intensiv mit CAD-Design, Elektronik und Mechanik auseinander. Dabei war Teamarbeit gefragt: Jeder Schüler übernahm eine konkrete Aufgabe. Mit viel gegenseitiger Unterstützung arbeiteten sie eng zusammen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
In der gesamten Projektphase zeichneten sich die Schüler durch großes Engagement und selbstständige Durchführung aller notwendigen Arbeitsschritte aus: Vom Design der Fräse (3D-Modell mit einer CAD-Software) über die Recherche der notwendigen Teile, die anschließend u.a. bei lokalen Baumärkten gekauft wurden, bis zum Zusammenbau der fertigen Maschine. Während des gesamten Prozesses auftretende Probleme löste die Gruppe stets kreativ: Fehlende Teile, die aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften nicht käuflich erworben werden konnten, wurden kurzerhand selbst mit einem 3D-Drucker angefertigt, ganz im Sinne eines echten Makerspace.
Eine entscheidende Rolle spielte die Kooperation mit der Firma Heidenhain, die das Projekt nicht nur finanziell unterstützte, sondern den Schülern auch einige Teile zur Verfügung stellte und v.a. mit wertvollen Tipps bzgl. Mechanik und CAD-Design zur Seite stand. Ein Besuch der Firma und Videokonferenzen mit den Fachleuten ermöglichten den Schülern tiefgehende Einblicke und halfen ihnen, die technischen Herausforderungen zu meistern.
Es war beeindruckend, die Motivation und das Engagement der Schüler zu sehen. Solche Bildungsprojekte, die Schule und Praxis miteinander verbinden, sind wichtig, aber leider noch viel zu selten, um junge Menschen für Technik zu begeistern und ihnen praktische Erfahrungen zu bieten.
Nach monatelanger harter Arbeit und zahlreichen Stunden war es schließlich soweit: Die CNC-Fräse wurde erfolgreich in Betrieb genommen. Bei einer kurzen Präsentation am Schuljahresende vor unserer Schulleitung und Herrn Dr. Schindler (Heidenhain) demonstrierten die Schüler stolz die Funktionsweise ihrer selbstgebauten Maschine und präsentierten einige der Werkstücke, die sie bereits damit hergestellt hatten.
Aufgrund der Kreativität und des überdurchschnittlichen Engagements der Teilnehmer wird der zukünftige Makerspace unseres Gymnasiums nach der Generalsanierung neben einem 3D-Drucker und VR-Brillen nun auch eine CNC-Fräse beinhalten können – darauf sind wir als Schulfamilie besonders stolz.
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