Achendelta

09.07.2022

Naturdenkmal ersten Ranges

Dort, wo die Tiroler Ache in den Chiemsee mündet, erstreckt sich eine grandiose Naturlandschaft mit dem am besten ausgebildete Binnendelta in Mitteleuropa. Es entsteht neues Land, das erst nach und nach von Pflanzen besiedelt wird - eine große Besonderheit, die im Zentrum der Outdooraktion stand.

Mit Skipper Peter und der Naturführerin Johanna ging es in der 98jährigen Hafenbarkasse „Birgit“ und mit maximal 15 km/h von Übersee raus auf den Chiemsee. Dass dieser etwa 10.000 Jahre alt ist und ursprünglich dreimal so groß war, beeindruckte die Teilnehmer genauso, wie die Tatsache, dass er an seiner heute tiefsten Stelle 73,4m gemessen wurde. Als der See noch bis Obing reichte war er fast 350m tief. Aktuell ist der Chiemsee nach Bodensee und Müritzsee der drittgrößte See in Deutschland, was jedoch nicht ewig so bleiben wird, denn der See verlandet Zusehens. Die Tiroler Ache, ein Gebirgsfluss mit typischerweise wechselnder Wasserführung und großer Geschiebefracht, führt riesige Mengen von Kies, Sand und Schwebstoffen mit sich und lagert diese vorwiegend in ihrem Delta und im Chiemsee ab. Durch den Sediment-Eintrag vergrößert sich das Mündungsgebiet jährlich um die Fläche von zwei Fußballfeldern. Pro Tag lagert die Ache 100 LKW-Ladungen mit Kies und Schlamm im See ab. Dadurch wächst das Delta immer weiter in den Chiemsee hinaus und die Ache wird jedes Jahr um 5 bis 10 Meter länger. Daraus errechnet sich eine "Restlebenszeit" des Bayerischen Meeres von rund 8.000 Jahren.

Mit diesen Informationen im Hinterkopf tuckerten die Teilnehmer an der imposanten Kulisse der Voralpen entlang und betrachteten den Bereich zwischen Schnappenkirche und Hochplatte, in der sich Chiemseegletscher einmal aus seinem engen Gebirgstal in der Ebene ausbreitete. Beim nächsten Halt wurden dann mit Hilfe vieler interessanter Gerätschaften abiotische wie biotische Faktoren des Chiemsees untersucht.

Achendelta
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Achendelta
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Achendelta
 

Daten:

  • 09.07.2022 / 15.00 Uhr
  • Wasserfarbe: grünlich
  • Sichttiefe 3m
  • Wassertiefe 35m

Wassertemperatur:

  • 30cm – 21°C
  • 3m – 21°C
  • 22m – 10°C
  • 32m – 7°C
Achendelta
 

Mit Hilfe von Planktonnetz und Sedimentschaufel wurden Proben zur Untersuchung an Bord geholt. Mittels Binokular und unterschiedlicher Beobachtungslupen konnten verschiedenste Planktonarten begutachtet werden. Die geförderte Sedimentprobe wurde als „Schlammpackung“ sogleich auf der Haut der Teilnehmer getestet und in kleinen Probengläschen als Mitbringsel verstaut.

Leider durfte die Hafenbarkasse nicht in das Delta selbst hineinfahren, denn wegen seltener Vogelarten wurde 1986 das Achendelta zur Kernzone erklärt, die nicht befahren oder betreten werden darf. So blieb der Gruppe nur die Fahrt entlang der durch Bojen gekennzeichneten Rand entlang des Mündungsgebietes. Von dort hatte die Mitfahrer aber dann einen Blick ins Naturschutzgebiet und konnten mit Ferngläsern neben Schwänen und Kormoranen auch 5 Flamingos entdecken.

Nach drei Stunden beindruckender Informationen und toller Bergkulisse hinter dem Achendelta fuhr die Outdoorgruppe auf dem „Bayerischen Meer“ wieder zum Ausgangspunkt.

Achendelta
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