Die Alz

25.07.2022

zwischen Seebruck und Truchtlaching

Von Familie Geiler

Unsere Fachexkursion Alz startete am Freitag, den 15.07.22 um 16 Uhr am Strandbad in Truchtlaching. Dort lernten wir auch unsere Naturführerin Christine kennen.

Von Truchtlaching aus wanderten wir los Richtung Keltengehöft Stöffling.

Unterwegs erzählte uns Christine, dass der Chiemsee vor ca. 10.000 Jahren als Ausschürfung eines Gletschers entstand und etwa drei Mal so groß war als heute. Da die Zuflüsse des Chiemsees (Tiroler Achen, Prien usw.) auch Sand und Geröll in den See spülen, verlandet dieser langsam. In ca. 10.000 Jahren wird es deshalb wahrscheinlich keinen Chiemsee mehr geben. 

Im Keltengehöft Stöffling angekommen, machten wir eine Pause und hatten die Gelegenheit dort die Häuser anzusehen. Es handelt sich hier um rekonstruiertes keltisches Gehöft. Diverse Funde, besonders Münzen aus Gold und Silber, belegen eine Siedlungsdauer  von der Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus bis zur zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts vor Christus.

Auf dem Restweg unserer Wanderung nach Seebruck erzählte uns Christine, dass die Alz der einzige Abfluss des Chiemsees ist und einige Besonderheiten hat, die wir bald erfahren werden.

In Seebruck angekommen, wartete bereits unser Floß auf uns.

Kescher, Dreizack, Mikroskop, Ferngläser und diverse Gefäße waren schon auf dem Floß bereitgestellt, um mit das Leben in der Alz zu erkunden. 

Alz
Alz
Alz
 

Die Alz ist Lebensraum für viele Fischarten u.a. Barben, Regenbogenforellen, Hechte und Saiblinge. Ebenso ist sie Heimat von ca. 30 verschiedene Wasserpflanzen.

Aber auch Muscheln sind in der Alz zu finden. Besonders ins Auge fallen die relativ großen Malermuscheln. Tatsächlich mischten früher Maler ihre Farben in diesen Muscheln an. Leider verschwindet diese Muschel langsam aus dem Chiemsee und der Alz, da die aus dem Schwarzen Meer eingeschleppte dominante Zebramuschel ihre Existenz bedroht. Eine weitere Muschelart, die wir aus der Alz gefischt haben, ist die kleine braun-gelbliche Erbsenmuschel.

Aus dem Wasser fischten wir auch noch Armleuchteralgen,  Alzwanze, Köcherfliegenlarven, und kleine Schnecken. Jeder, der wollte, könnte sich auch alles unter dem Mikroskop genauer betrachten.

Eine weitere Besonderheit der Alz sind die „wachsenden Steine“. Sie entstehen durch biogene Kalkausfällung beim Stoffwechsel der Blau- und Grünalgen. Onkoide sind Einzelsteine, Onkolithe sind flächige  Kalkbänke. Der frei werdende Kalk lagert  sich an vorhandenen Strukturen (z.B. Kieselstein oder Muschel) als Kalktuff ab. Im Vergleich zu „normalen“ Steinen sind diese Steine viel leichter (Dichte ähnlich wie Tuff oder Bims). Beim Auseinandersägen konnte man deutlich die Struktur des Steins erkennen.

Gegen 20.30 Uhr kamen wir in Truchtlaching an und könnten auch noch einen schönen Sonnenuntergang auf dem Floß beobachten.

Bei unserer Exkursion haben wir gelernt, dass die Alz und Ihre Umgebung ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere ist, der unbedingt erhalten bleiben sollte. 

Alz
Alz
Alz
 

Termine

Aktuelles

 
 

Hertzhaimer-Gymnasium Trostberg,  Stefan-Günthner-Weg 6,  83308 Trostberg, 08621 / 9851 - 0, sekretariat@hgtb.de