Neben der Schule, aber mitten im Grünen

07.06.2021

Kleines Waldstück mit Potenzial

Hertzhaimer-Gymnasium verfolgt Konzept des Outdoor-Lernens konsequent

von Katrin Detzel - Trostberger Tagblattvom 07.06.2021

Die Beschäftigung mit der Natur gehört „zur DNA des Hertzhaimer-Gymnasiums“,  sagt   Direktorin Christine Neumaier   – und das schon, seit in  den 80er Jahren der Schulgarten angelegt wurde. In den vergangenen Jahren entwickelte Lehrer Lars Nielsen das Konzept des Outdoor-Lernens stetig weiter. Nächstes Projekt ist   ein kleines Wäldchen auf dem Schulgelände, das  zum Outdoor-Klassenzimmer werden soll.

Das Potenzial der gut 1000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Parkplatz und Gymasiumsturnhalle haben Neumaier und Nielsen kürzlich mit  Markus Breier, dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landschaftspflege, besprochen. Der Baumbestand, das ist allen Dreien wichtig, soll erhalten werden,  Ideen darüber hinaus gibt es viele. „Hier könnten wir eine Tafel aufstellen“, sagt Nielsen im Schatten einer großen Haselnuss.

Grünes Klassenzimmer
 

Auch das Bienenvolk der Schule könnte in die grüne Oase umziehen und  ein Hochbeet angelegt werden. „Wenn wir einen Obstbaum pflanzen, können in ein paar Jahren die Schüler des sozialwissenschaftlichen Zweigs die Früchte verarbeiten“, so die Direktorin, der es wichtig ist, dass alle Schüler die Chance haben, einen Bezug zur Natur zu entwickeln. „Gerade in der Unterstufe ist es essenziell, dass die Kinder lernen, dass die Natur etwas ist, das man wissenschaftlich untersuchen kann, sie einem aber auch persönlich etwas gibt.“ Für den Outdoor-Unterricht gebe es viele Möglichkeiten, so Nielsen. Etwa in den  Fächern Geografie, Biologie oder im Sport könnte das Waldstück eine Bereicherung sein. „Wenn in der sechsten Klasse Pflanzen und Blumen behandelt werden, kann hier die Natur das ganze Schuljahr über beobachtet werden“, nennt er ein Beispiel.

Der Schulgarten, den die damalige Lehrerin Bärbel Ansorge in den 80er Jahren liebevoll angelegt, lange Zeit mit großem Einsatz betreut und dann in die Hände zweier jüngerer Lehrkräfte übergeben hat, bildet mit seinem Artenreichtum eine gute Grundlage. Ein „außergewöhnliches Schmuckstück“, so Nielsen, habe die frühere Kollegin  da geschaffen.

Während des anstehenden Umbaus des Schulgebäudes wird der Pausenhof  längere  Zeit nicht zur Verfügung stehen, aber das Lernen außerhalb des Schulgebäudes soll deswegen nicht still stehen. Auch wenn das Gymnasium wie geplant während der Umbauphase in das alte Realschulgebäude zieht, ist das Wäldchen auf dem Schulgelände gut erreichbar. Bisher war es mehr oder weniger sich selbst überlassen. Und der  grüne „Dschungel“ soll auf jeden Fall weiter erhalten werden.  Nur der marode  Geräteschuppen, der hier steht, muss ohnehin ersetzt werden.

 
 

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