25.04.2025
Vom Turmfalken über Kröten und Störche
Am Hertzhaimer Gymnasium (HGT) ist seit mehreren Jahren ein Turmfalkenpaar ansässig. Aufgrund der Unruhe und des Lärms durch die Umbaumaßnahmen wurde das Paar in diesem Jahr von seinem angestammten Platz an der Nordseite des Gebäudes vertrieben und hat nun einen Nistkasten am alten Realschulgebäude am Kamin bezogen. Damit ist es ebenfalls mit uns ins Interimsgebäude umgezogen. Die erfolgreiche Brutzeit im letzten Jahr, bei der zwei Jungfalken schlüpften, war ein besonderes Ereignis. Einer der beiden Jungvögelmachte jedoch einen ungewollten Besuch im Innenhof der Schule, aus dem er voneiner Falknerin gerettet wurde. Wir hoffen, dass das Paar beim Rückumzug ins Stammgebäude einen neuen Falkenkasten erhält und uns wieder folgen wird. Nach der Renovierung werden auch weitere Nisthilfen für Sperlinge, Stare, Mauersegler und Fledermäuse bereitgestellt.
Am ersten Tag der Osterferien machte sich eine kleine Gruppe von Outdoorschülern auf den Weg ins Dreiseengebiet bei Ruhpolding, um dort die Amphibienschutzmaßnahmen kennenzulernen und die Tiere während ihrer Frühjahrswanderung zu beobachten. Nach einer kurzen Radtour hielt die Gruppe an der B305, die zu diesem Zeitpunkt bereits durch das Sperrmanagement zum Amphibienschutz gesperrt war. Dort informierte uns der Beauftragte zum Schließen der Schranken über den aktuellen Stand der Wanderung. Zu unserer Überraschung ignorierte ein PKW sämtliche Sperrhinweise bzw. Schranken und fuhr in unsere Richtung. Der Sperrdienst stellte daraufhin sein Auto quer zur Fahrbahn und klärte die Situation mit dem Fahrer, der umkehrte und im gemäßigten Tempo zurückfuhr. Anschließend lag der Fokus der Gruppe auf der Amphibienwanderung, bei der zahlreiche laichwillige Männchen und Weibchen auf und neben der Straße, im See und in den Unterführungen beobachtet wurden.
In der letzten Ferienwoche erfreute ein bisher einmaliges
Ereignis in Trostberg die Schulfamilie: Auf dem stillgelegten Kamin des
Schulgebäudes baut ein Storchenpaar sein Nest – sehr zur Verwunderung des
Turmfalken über seinem Nistkasten. Aktuell errichtet das Paar aus daumendicken
Ästen und Zweigen einen stabilen Unterbau. Die größeren Äste werden quer
gefasst und durch seitliche Bewegungen in den Horst eingeschoben und verhakt.
Der Unterbau enthält eine Nestmulde, in der das eigentliche Nest gebaut wird. Störche
verwenden dafür weiches Material wie Laub, Heu, Stroh, Wurzelbüschel,
Grasballen und Blätter, um das Nest zu isolieren und auszupolstern.
Ob der Nestbau erfolgreich sein wird und es erste
Brutversuche geben wird, werden wir aufmerksam beobachten. Der Standort ist
jedenfalls gut gewählt, da er an einem möglichst hohen Punkt liegen muss, um
den Vögeln das Hin- und Wegfliegen zu erleichtern. Zudem benötigen die Störche
freie Sicht auf die umliegenden Nahrungsflächen, um rasch genügend Futter für
die Jungtiere zu finden.
Hertzhaimer-Gymnasium Trostberg, Stefan-Günthner-Weg 6, 83308 Trostberg, 08621 / 9851 - 0, sekretariat@hgtb.de