Expedition Erdreich

19.07.2021

Mit Teebeuteln den Boden erkunden

Projekt „Expedition Erdreich“ am HGT

Christine Limmer, Trostberger Tagblatt

Welche Bedeutung der Boden für Mensch, Tier und Pflanzen hat, das konnten die künftigen Fünfklässler des Hertzhaimer-Gymnasiums in einer ersten Schnupperschulstunde erleben. „Wir bieten in unserer Schule für die fünften Klassen nur noch Outdoorunterricht an. Weil in diesem Jahr der Tag der offenen Tür aus Pandemiegründen ausfiel, haben wir uns dazu entschlossen, eine Unterrichtsstunde ganz praktisch zu gestalten“, so Rektorin Christine Neumeier.

In die Hand genommen haben dies Lars Nielsen und Andrea Vosteen. In mehreren Gruppen gaben sie den Viertklässlern, die im neuen Schuljahr ans Gymnasium wechseln, erste Einblicke und machten sich gleich ans erste Projekt. Bei der „Expedition Erdreich“ wurden die Kinder selbst zu Forschern und erhoben wissenschaftliche Daten. Dabei wurden genormte Teebeutel gewogen, beschriftet und an verschiedenen Stellen rund um´s HGT vergraben. In drei Monaten, zum Beginn des neuen Schuljahres werden sie wieder ausgegraben, gesäubert und getrocknet. Der Unterschied zwischen Start- und Endgewicht soll Aufschluss darüber geben, wie schnell der grüne Tee und der Rooibos-Tee von den Bodenorganismen zersetzt werden.

Doch zuerst befassten sich die Kinder theoretisch mit dem Thema Boden. Redewendungen wie „den Boden unter den Füßen wegziehen“, „wie vom Erdboden verschluckt“ oder „im Erdboden versinken“ haben durchaus etwas Wahres, stellten die Kinder fest. Auf die Frage „Warum ist der Boden so wichtig?“, fanden sie ebenfalls schnell Antworten. Der Boden ist als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Filter für Regenwasser oder für das Wurzelwerk der Pflanzen nützlich, so die Viertklässler. „Das haben wir schon in Heimat- und Sachkunde gelernt“, erklärten sie. Der Outdoorunterricht mit dem Fach „Natur und Technik“ ist hierzu der ideale Anknüpfungspunkt, so Lehrer Lars Nielsen.

Bei dem Experiment hatten die Kinder dann die ganz praktische Aufgabe, einen günstigen Platz zum Vergraben der Teebeutel zu finden. In einer kleinen Expedition brachen sie von der Aula auf und fanden nach einiger Erklärung und Begutachtung der Möglichkeiten einen geeigneten Platz. „Das ist nicht schwierig“, befanden die jungen Forscher.

Trockener Boden ist rund um das HGT ebenso zu finden wie ein kleiner Waldboden oder ein schattiger Platz. Genau nach Anleitung wurde die Stelle erst markiert, dann beschrieben und mit GPS-Daten gesichert, um den Platz im neuen Schuljahr wieder zu finden. Die Teebeutel wurden mit einer Feinwaage exakt gewogen und die Daten in ein Arbeitsheft eingetragen. Mit kleinen Schaufeln galt es im Testdreieck ein exakt 15 Zentimeter tiefes Loch zu graben und die Teebeutel zu platzieren. Dabei machten sich die Kinder mit dem Maßband und Feuereifer an die Arbeit.

Getestet wurde auch noch der PH-Wert des Bodens, der Aufschluss darüber gibt, welche Mikroorganismen im Boden aktiv sind und für die Zersetzung der Teebeutel sorgen. „Der Teebeutel-Index zeigt euch, wie schnell Pflanzenreste im Boden zersetzt und in Humus umgewandelt werden. Die Nährstoffe gehen zurück in den Boden“, erklärt Lehrerin Andrea Vosteen.

Welches Ergebnis am Ende dabei herauskommt, das werden die Kinder als künftige Hertzhaimer ganz praktisch auswerten – im September, wenn die Schule nach den Sommerferien wieder Fahrt aufnimmt.

Expedition1
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