Moorwanderung

21.05.2023

eine spannende Exkursion in das Schönramer Filz

Bei leichtem Regen, mit Gummistiefeln gerüstet, traf sich Mitte Mai eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der 6. Jahrgangsstufe, ihre Familien und ein Hund am Besucherparkplatz „Heidewanderung“ mit der Biologin Dr. Ute Künkele, um ein sehr interessantes Hochmoor unserer Region kennenzulernen. Drei Stunden dauerte die abwechslungsreiche Führung über die schmalen, gewundenen Pfade des Schönramer Filzes, der größten Moorlandschaft im südostbayerischen Raum. Durch den vielen Regen der vergangenen Wochen präsentierte sich das südwestlich von Laufen gelegene Hochmoor wie ein nasser Schwamm mit bis zum Rand gefüllten Gräben, deren Überquerung die Wanderung auch zu einem kleinen Abenteuer machte. Vor allem die jüngeren Kinder hatten dabei Spaß und meisterten auch die tiefen Stellen ohne Bad im braunschwarzen Moorwasser

Schönramer Filz
Schönramer Filz
 

An den vielen Wegstationen gab es einiges zu entdecken: Aufgrund der feuchten Bedingungen ist der Waldboden in diesem Frühjahr mit dem kleinen Pilz Fichtenschwindling übersät, an absterbenden Birkenstämmen findet sich Zunderschwamm und Birkenporling, beides Pilze, die auch Ötzi mit im Gepäck hatte, aus tiefen Moorlöchern blubbert Methangas, Pfeifengras klingt laut über das sonst stille Moor, mit Torfmoos lässt sich Moorwasser wegzaubern und Moorboden schwingt beim Gehen und Springen. Im Sommer wird es eine reiche Heidelbeerernte geben, da die Pflanze den Boden des Moorwaldes bedeckt. Auch andere typische Hochmoorarten, wie das Heidekraut, die Rosmarinheide, die anderen drei Beerensträucher, Preiselbeere, Rauschbeere und Moosbeere, und natürlich das torfbildende Torfmoos waren schnell entdeckt, nur für den fleischfressenden Sonnentau war es noch zu früh im Jahr.  

Außerdem erfuhr die Gruppe viel Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte des Moores, die nach der letzten Eiszeit begann, über seine Nutzungsgeschichte als Torfstich und über die große Bedeutung von Mooren für den Klima- und Hochwasserschutz. In der 6-8 Meter starken Torfschicht der intakten Hochmoorbereiche sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert. Regenwasser wird effektiv zurückgehalten. Die verbleibenden Moore sind außerdem Rückzugsgebiet für nur hier vorkommende Tier- und Pflanzenarten. Ihr Schutz lohnt sich und ihre Wiedervernässung und Entbuschung, damit Moorwachstum auf gestörten Flächen wieder einsetzen kann, sind wichtig. 

Schönramer Filz
Schönramer Filz
 

Der weite Blick über den Moorsee mit den riesigen Bulten der Seggengräser und aus dem Wasser ragenden Baumstümpfen und die Drumlins, langgezogene vom Gletscher geformte Hügel am Rand des Schönramer Filzes, versetzten die Exkursionsgruppe in eine wilde skandinavische Landschaft. Auch wenn nur geführte Gruppen auf den kleinen Pfaden unterwegs sein sollten, ist ein Spaziergang über den schön angelegten Rundweg mit zahlreichen Informationstafeln ein sehr lohnenswertes Ziel.  

Schönramer Filz
Schönramer Filz
 

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