Wer hat einen an der Waffel?

23.12.2022

Woher kommt der Spruch?

Waffelbäckerei
Waffelbäckerei
Waffelbäckerei
 

Bei dieser Redewendung liegt es in der Tat nahe, mit der hier genannten Waffel das süße Gebäck am Stiel zu assoziieren, denn diese Waffeln sind am HGT allseits bekannt und beliebt. Daher bedeutet dies am HGT, dass jemand eine der Waffel ergattern konnte. Außerhalb der Schulfamilie spielt die Redensart eher auf einen »Schaden« im Kopf an: Mit der Waffel wird hier der Kopf bezeichnet, genauer noch der Mund.

Im »Deutschen Wörterbuch« der Brüder Grimm (Leipzig 1854 ff.) wird Waffel (›1. groszer mund mit herabhängenden lippen‹) auf das Verb waffeln zurückgeführt, das eine Weiterbildung des lautmalerischen Wortes waffen darstellt. Waffeln/waffenbedeutet so viel wie ›schwätzen, Unsinn erzählen‹. Die Brüder Grimm geben als Ursprung »die bewegung der kinnbacken und das dadurch hervorgerufene schmatzende geräusch« an. Vergleichend nennen sie Bildungen wie stammeln, lispeln, mummeln. Im Englischen haben sich derweil das Verb to waffle ›schwafeln‹ und das Substantiv waffle ›leeres Geschwätz‹ herausgebildet. Die Redensart einen an der Waffel haben hat sich somit wahrscheinlich aus der Bezeichnung für jemanden entwickelt, der undeutlich und schnell redet, die Wörter vielleicht durcheinanderwirft, schwätzt, schwafelt und Unsinn verbreitet. Hieraus entstand dann schließlich die Bedeutung ›nicht ganz richtig im Kopf sein‹.

Die Waffel hat also in dieser Redensart nichts mit dem Gebäck zu tun, sondern steht, wie eben aus der Bedeutung zu entnehmen ist, in direktem Zusammenhang mit dem Kopf. Am HGT dagegen ist alles drei gemeint: Ein schlauer Kopf, der an eine Waffel am Stiel gekommen ist, diese in seinem Mund verschwinden lässt und mit schmatzendem Geräusch genießt.

Waffelbäckerei
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